Ehrlichkeit und (Selbst-) Lüge

 

Auf die Frage »Was ist Freiheit?«, antwortete ein Meister: »Ein gutes Gewissen«.

- Theodor Gottlieb Hippel

 


Gewissenhaft / Gewissenlos

Stehst Du hinter Dir?

Nein, in diesem Blog geht es nicht um die Schwarzweiß-Darstellung entweder ein Gewissen zu haben oder keines zu haben.

Natürlich haben wir alle ein Gewissen, es ist Teil unserer menschlichen Verstandes- und Gefühlsebene. Nur nicht jeder bedient sich dessen in bewusster Weise.

 

Aktion und Reaktion
Ein Mensch, der im sogenannten Drama-Dreieck von »Täter - Opfer - Retter« verstrickt ist, wird meist einfach passiv reagieren, anstatt bewusst zu agieren. Und sich so vermutlich in Situationen und auch Emotionslagen bringen, die mitunter weder angenehm sind, noch der Liebe entsprechen. Und hierbei können auch vermeintliche Kleinigkeiten schwer lasten - es ist immer eine Frage des eigenen Maßstabes.

 

Manche Menschen empfinden keine Reue beim Foltern und Morden, andere leiden schon unter der allerkleinsten Lüge. Und wenn man mal bewusst hinsieht, ist es erschreckend, wie viel Lüge und Trug es in dieser Welt gibt und mit welcher Unbewusstheit und Gewohnheit viele Menschen geradezu mit Lügen um sich schmeißen; Oft aus Angst sich selbst zu zeigen, also hinter sich selbst zu stehen. Und viele Kleinigkeiten können sich zu einem echten Problem/Konflikt summieren.

 

Dabei ist das vielen nicht einmal bewusst und auch gar nicht boshaft gemeint. Es fängt immer im Inneren an. Wer sich selbst unbewusst belügt, wird gar nicht erkennen, dass er sich selbst und somit auch andere belügt und dass sein Verhalten gar nicht wahrhaftig ist, sondern dies vermutlich sogar als normale Realität empfinden. Irgendwie läuft es so ja auch einfach in unserer Gesellschaft und es wird uns an allen Ecken und Enden so einprogrammiert und ... vorgekaugelt. Die Lüge ist in dieser Welt absolute Selbstverständlichkeit und gar Notwendigkeit geworden. Eine falsche und unechte Welt, der sich viele beugen.

 

 

Doch das ist nur die Welt im Außen.
Die Frage ist: Hast Du einen selbst und bewusst für Dein Leben bestimmten Ethos, nachdem Du Dein Leben und Dein Handeln ausrichtest? Mit allen daraus folgenden Konsequenzen? Oder kann es sein, dass Du Deine eigenen Wertevorstellung missachtest; aus Gründen wie Gruppenzwang, Verantwortungsgefühlen, Gefallwunsch, Ängsten oder gar die reine Bequemlichkeit der Komfortzone?

 

Wenn man die eigenen Werte in seinem Handeln und Sein übergeht, hat man diese Werte dann überhaupt entschieden für sich festgelegt? Würde man die eigenen Werte verraten, wenn man sich WIRKLICH dafür entschieden hat? Ich behaupte nein. Schreibt gern Eure Sicht dazu in die Kommentare.


Wie viel ist die eigene, angebliche Moralvorstellung wert, wenn man sich nicht danach ausrichtet? Ist sie dann echt oder einfache Heuchelei?

Die oben genannten Gründe, Dinge zu tun, hinter denen man gar nicht steht, sind reine Äußerlichkeiten, die scheinbar stärker wiegen als das eigene Innere, der wahre Kern eines Menschen. Solange dies der Fall ist, ist ein Mensch nicht in sich selbst gefestigt. Er verleiht sich selbst nicht konsequent Ausdruck.


Macht das glücklich?
Garantiert nicht.


Lass' diese Worte sacken und schaue einmal ganz bewusst in den Spiegel. Was empfindest Du? Kannst Du Dir selbst in die Augen sehen? Erkennst Du Dich selbst wieder? Fühlst Du Dich? Welche Gefühle und Eindrücke löst das aus? Kannst Du Dich selbst WAHRNEHMEN und bist dabei im Frieden?

Und noch eine Frage: Wenn man sich sein Leben lang an anderen Menschen und Äußerlichkeiten ausgerichtet hat und sich im Grunde genommen dabei selbst verleugnet - wie fühlt man sich da im Sterbebett? Wenn man alle anderen Leben bedient hat, anstatt das eigene zu leben?

Irgendwann im Leben steht jeder vor der Entscheidung für sich selbst. Die Frage ist, ob er diese Entscheidung auch trifft.

 



Ehrlichkeit / Selbstlüge

Bist Du ein ehrlicher Mensch?
Ich lehne mich mal so weit aus dem Fenster zu behaupten, dass sich die meisten Menschen für ehrlich halten - dies aber im Grunde nicht sind.

Na, triggert Dich das an? Dann ist dies ein gutes Zeichen, dass es sich lohnt da genauer hinzuschauen.

 

 

Die Selbstlüge
Der erste Gedanke von manchen ist eventuell:

Wieso sollte ich mich selbst belügen? Vor mir selbst kann ich sowieso nichts verheimlichen.

 

Weit gefehlt!
Die Schutz- und Abwehrmechanismen des menschlichen Egos/Verstandes sind exorbitant stark und effektiv, und laufen vor allem in den unterbewussten Ebenen ab und speichern sich - bis hin ins Körperliche - in Form von Automatismen tief in unserem System ab. So bleiben sie oft vor unserem Tagesbewusstsein gänzlich unerkannt und verborgen. Die eigenen Denk- und Verhaltensmuster, die dadurch ausgelöst werden, sind daher vielen Menschen unbekannt.
➥ Passend dazu: Wahrnehmung & Programmierung

 

  • Vertraust Du Dir?
  • Traust Du Dir?
  • Glaubst Du an Dich?
  • Spürst Du Dich?
  • Kennst Du Dich?
  • Lebst Du Dich?

Viele Menschen kennen ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Stärken nicht, in einer Welt, wo stets die Schwächen fokussiert werden. Wir leben in einer Welt, in der sich alles um das Überleben, das Kämpfen, die Rivalität und das Individuum dreht. Alles wird nach gesellschaftlichen, materiellen und äußeren Maßstäben gewertet und hierbei werden die wahren Werte, nämlich unser Inneres, unsere Kreativität, Liebe und Schöpferkraft, oft vernachlässigt.

 

Viele Menschen verbringen ihr ganzes Leben in einer strebsamen Hamsterrad-Routinen-Trance und merken gar nicht, dass es auch noch andere, tiefere und vor allem wahrhaftige Dinge gibt. Viele spüren dies unterbewusst und versuchen die daraus resultierende Traurigkeit und Leere mit Arbeit, Erfolg und Konsum zu kompensieren. Auf der Suche nach dem Glück (https://t.me/Akademie_Lebensberatung/439)wird allem möglichen hinterhergejagt, doch der Blick in sich selbst wird nicht gewagt. Und so leben wir mitten in einer Gesellschaft von Depression & Burnout. In einer Gesellschaft, in der sich viele wundern, wie sie so sein kann, da sie nicht verstehen, dass sie selbst dazu beitragen. Denn wie im Kleinen, so im Großen.

 


Der Weg daraus führt nur
durch den Weg zu uns.


 

Wie im vorherigen Post beschrieben, leben viele Menschen nicht nach einem eigenen Ethos, für den sie sich entschieden haben, sondern richten ihr Handeln und Leben am Außen aus, aus Gründen wie Gruppenzwang, Verantwortungsgefühlen, Gefallwunsch, Ängsten oder gar die reine Bequemlichkeit der Komfortzone.

Das ist Selbstlüge. Und noch dazu ist es Selbstverleumdung. Wir sind hier, um uns selbst Ausdruck zu verleihen und zu leben. Und wenn man alles außer das tut, dann macht das was mit einem. Es zerstört einen. Und wer in einer solchen Selbstlüge existiert, der kann auch zu anderen nicht ehrlich sein. Wie innen, so außen. Es ist tatsächlich so einfach. Nur eben nicht automatisch auch leicht.


»Das erste, was ein Krieger lernen muss, ist sich nicht vor sich selbst zu fürchten.«
~ Verfasser unbekannt ~

Überall gibt es unglaublich viel Ablenkung auf allen Ebenen. Da fällt es manchmal schwer, den Fokus für den Blick in sich selbst zu finden. Zumal die ganzen Schutz- und Abwehrmechanismen nicht ohne Grund da sind. Wer tief in sich selbst blickt, kann mitunter in die Hölle blicken. Wir alle tragen unsere eigene Hölle in uns. Und jeder Mensch kann diesen eigenen, härtesten Weg nur selbst gehen. Das erfordert Mut und Stärke. Und auch die können wir nur in uns selbst finden und aktivieren. Und alles beginnt mit Deiner Entscheidung für Dich und Deinen Weg.

 

 

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