KOLLEKTIVES BEWUSSTSEIN

 

Die Summierungsthese von Aristoteles

»Denn die Menge, von der der einzelne kein tüchtiger Mann ist, scheint doch in ihrer Gesamtheit besser sein zu können als jene Besten. […] Denn es sind viele, und jeder hat einen Teil an Tugend und Einsicht. Wie sie zusammenkommen, so wird die Menge wie ein einziger Mensch, der viele Füße, Hände und Wahrnehmungsorgane hat und ebenso, was den Charakter und den Intellekt betrifft. So beurteilt auch die Menge die Werke der Musik und der Dichter besser; der eine beurteilt diese, der andere jene Seite, und so urteilen alle über das Ganze.«
~ Aristoteles, aus seinem Hauptwerk Politik ~

 


 

Schwarmintelligenz

Die Schwarmintelligenz bei Tieren
Besonders bekannt ist das Phänomen der Schwarmintelligenz bei bestimmten Tierarten, welche eine sogenannte 'Gruppenseele' haben. Die daraus entstehenden komplexen und perfekt aufeinander abgestimmten Verhaltensweisen und Bewegungsmuster zeigen sich beispielsweise deutlich bei Ameisen, Bienen, Fischschwärmen oder Vogelformationen.

 

Diese greifen auf eine ganz besondere Art der Kommunikation zurück: die Schwarmintelligenz. Durch diese können sich o.g. Tierarten im Kollektiv wie ein einziges Lebewesen bewegen – sie bilden einen sogenannten Superorganismus.

 

Dabei kommunizieren die einzelnen Tiere direkt nur mit ihren Nachbarn und indirekt, indem sie die äußeren Einflüsse aufnehmen, die wiederum im Kollektiv des Schwarms zusammengetragen und verarbeitet werden. Dabei gibt es keinen dauerhaften Führer.

 

Verhaltensregeln von Schwärmen
Um dies näher zu verstehen hat der US-Forscher Brian Partridge Anfang der 1980er-Jahre eine Dorschart untersucht und einzelne Fische beobachtet. Dabei konnte er lediglich zwei Verhaltensregeln beobachten:

 

»Folge dem Fisch vor dir« und »Halte die Geschwindigkeit des Fisches neben dir«. Dies ist ein Schema, an dem sich wohl auch andere Tiere im Schwarm, wie Vögel und Insekten, aber auch Menschen in der Masse orientieren.

 


 

Schwarmwissen

Definition
Betrachtet man die Schwarmintelligenz im Sinne der kollektiven Intelligenz von Menschen, handelt es sich laut Definition um »die Macht der Masse«, also den gezielten Einsatz der Fähigkeiten von Individuen zur Lösung von Problemen und Bewältigung von Anforderungen.

 

Das Schwarmwissen der Menschheit
Auf die Menschen übertragen passt der Begriff »Schwarmwissen« oder »Gruppendynamik« besser. Bei Menschen mit einer sogenannten Einzelseele entsteht aus dem Zusammenspiel einer größeren Zahl unabhängiger, selbstbestimmter Individuen die Schwarmintelligenz – oder auch das Schwarmwissen.

 

Über die Individualität des Einzelnen bilden wir als Menschheit eine Gesamtheit aus allen verfügbaren Potentialen. Im Internet lassen sich zu jeglichen Bereichen des Lebens alle vorhandenen Meinungen, Erfahrungen und Fakten finden. In einer autarken Gesellschaft nach dem Ubuntu Prinzip bringt jeder seine individuellen Fähigkeiten mit ein, sodass für jeden innerhalb dieser Gesellschaft in allen Bereichen des Lebens gesorgt ist und auch ein Ältestenrat profitiert von dem Gesamtwissen aus dem Zusammenschluss der einzelnen Menschen.

 


 

Das Gruppenverhalten von Menschen

Gruppendynamik

Wenn Menschen sich in einer Gruppe zusammenfinden, werden innerhalb dieser durch die Gruppendynamik immer alle notwendigen, archetypischen Rollen automatisch von den Gruppenmitgliedern angenommen und ausgeführt. Jede Rolle hat eine andere Aufgabe und ist ein wesentlicher Bestandteil für das Funktionieren der Gruppe.

 

Die typischen Rollen einer Gruppe sind der Anführer (Alpha), der Mitläufer (Beta) und der Störfaktor / Nörgler (Omega), der einen Gegenpol bildet. Weitere Rollen wären beispielsweise der Clown, der Vermittler, der Macher, der Außenseiter oder der Hilflose.


Hierbei entspricht die individuelle Rolle nicht notgedrungen der alltäglichen Rolle oder dem Charakter des Einzelnen und kann demnach in unterschiedlichen Gruppen variieren und sich auch innerhalb der Gruppendynamik anpassen und verändern.

 

Massenbewusstsein
Aus psychologischer Sicht entsteht ab 3 Menschen das sogenannte Massenbewusstsein, innerhalb dessen sich die beteiligten Individuen auf unbewusster Ebene (triebgesteuert) gemeinsam aufeinander einschwingen sich in eine bestimmte Richtung ausrichten. Da es sich dabei um ein energetisches Phänomen des Kollektivs handelt, besteht hier kein Zugang zum rationalen Denken und Handeln. Dadurch kann sich das Ganze verselbstständigen, was schöne gemeinsame Zeiten wie bei einem Festival entstehen lassen kann, wodurch allerdings auch ein gefährlicher Mob entstehen kann. Gefährliche Situationen wie die Massenpanik oder das kollektive Aufrufen zur Gewalt sind auf dieses Phänomen zurückzuführen.

 

 

Schulstraße 9 · D-83112 Frasdorf · 08052 / 6779972 · info@ganzheitliche-akademie.de