ENTSCHEIDUNGEN & GEWOHNHEIT
Gibt es falsche Entscheidungen?
Wir stellen folgende Theorie auf: Niemand trifft absichtlich eine falsche Entscheidung!
Jede Situation ist anders und entsteht immer ganz individuell aus verschiedenen Umständen, Einflüssen, Energien, Vorgeschichten und Beteiligten. Bei aller Achtsamkeit ist jede Entscheidung immer nur eine Momentaufnahme unseres Gesamtzustandes; nämlich unserer aktuellen Stimmung und Sichtweise, unseres Energielevels und auch körperlichen Zustandes, unserer Motivation sowie unserer generellen Vorgeschichte mit den daraus resultierenden Programmierungen.
Manchmal nehmen wir uns Zeit für eine Entscheidung und andere Male nicht. Manche Entscheidungen treffen wir bewusst, andere unbewusst. Unabhängig davon, ob wir unsere Entscheidungen aus Pflichtgefühl, Angst, falschen Identifikationen, Eigennutz oder der Liebe heraus treffen, tun wir dies doch immer dem jeweiligen Moment entsprechend nach bestem Wissen und Gewissen.
Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden.
~ Søren Kierkegaard ~
Das Leben hat seinen eigenen Plan - wir können es weder in seiner Komplexität vorausplanen, noch können wir es steuern. Die Konsequenzen einer Entscheidung sehen wir erst hinterher. Daher ist es unvermeidbar, dass wir alle mal Entscheidungen treffen, deren Auswirkungen wir im Nachhinein nicht unbedingt freiwillig gewählt hätten. Das ist menschlich und hilft uns beim Lernen und Wachsen.
Kann man Fehler machen?
FEHLER ♾ HELFER
Ähnlich wie bei Entscheidungen ist es vermutlich gar nicht möglich absichtlich Fehler zu machen. Auch bei unseren Aktionen handelt es sich immer um eine Momentaufnahme, eine Entscheidung durch bestimmte Teile in uns, und immer haben wir einen Grund für das, was wir tun. Für uns als Mensch ist es fast unmöglich wirklich vorausschauend beurteilen zu können, ob etwas eine falsche Entscheidung, ein Fehler oder ähnliches sein wird oder war. Am Ende hat alles seinen Grund und konnte nur so passieren, wie es passiert ist - ansonsten wäre es anders passiert.
Man kann sich vorher den Kopf zerbrechen, es aus allen Winkeln betrachten und reinfühlen - doch die tatsächlichen Auswirkungen einer Entscheidung oder Handlung zeigen sich immer erst hinterher, zumal es dazu auch immer noch alle möglichen anderen Einflüsse gibt, welche den Verlauf der Dinge mit lenken. Erst im Nachhinein kann man feststellen, ob sich etwas als ungünstig erweist; was dann gemeinhin meist als Fehler abgestempelt wird. Und auch dann ist es nur eine Momentaufnahme; Denn wie in der Geschichte »Niemand weiß, was falsch und richtig ist« prima verdeutlicht, kann kaum einer den gesamten Lauf der Dinge in ihrer Komplexität vorherahnen oder verstehen. Das Leben hat seinen eigenen Plan für uns und immer einen Grund.
Auch wenn jemand absichtlich ein entsprechendes Verhalten an den Tag legt, um beispielsweise gefeuert zu werden, tut er dies genau aus dem Grund und hat sich dafür entschieden. Es war weder eine falsche Entscheidung, noch ein Fehler. Es war einfach eine Entscheidung mit darauffolgender Aktion / Handlung. Zudem gibt es noch normale Missgeschicke und Unfälle. Diese weisen uns auf bestimmte Dinge in uns, wie innere Unruhe oder unsere Einstellung hin und können Reaktionen oder Situationen auslösen, die etwas in uns triggern, aus denen wir jedoch auch gleichzeitig lernen können.
Beispiel: Das Kind am Esstisch
Ein Kind beim Essen am Tisch wirft aus Versehen sein Glas um. Daraufhin wird es geschimpft. Zu dem Vorwurf: »Immer machst du alles kaputt!« oder »Guck, was Du jetzt wieder angestellt hast!«, kommt aus fester Überzeugung und Empörung heraus vom Kind als Antwort: »Hab ich nicht!«. Denn natürlich hat das Kind das Glas nicht absichtlich umgestoßen. Es hat keinen Fehler gemacht - schon gar nicht absichtlich. Das ist ein Missgeschick, das (dem Kind) passiert ist. Und das Kind dafür zu rügen verwirrt es auf der einen Seite, da das Kind so gesehen nichts gemacht hat, und kann außerdem negative Programmierungen im Kind erzeugen. Es fühlt sich irgendwann vielleicht tatsächlich verantwortlich oder schuldig für solche Missgeschicke.
Ob dann mal schlechte Noten nach Hause gebracht werden, was verloren geht oder vergessen wird oder tatsächlich mal 'Mist gebaut' wird - aus Angst vor der Reaktion wird dann schnell und oft bereits im Voraus eine Lappalie zum Drama. Das Kind traut sich am Ende vielleicht nicht mehr irgendwas zu 'beichten' oder sich generell zu zeigen und verheimlicht manche Dinge gar. So verstrickt es sich immer mehr in das Drama und die damit verbundenen negativen Emotionen, was wiederum die entsprechenden Programmierungen nährt und festigt und damit verbundene Situationen in Zukunft noch mehr verkompliziert.